Palliativmedizin

Schenkt Halt und Hilfe in zerbrechlichen Zeiten

Was ist Palliativmedizin?

Palliativmedizin ist eine lebensbegleitende Medizin beim Vorliegen einer nicht heilbaren Erkrankung. Hierzu zählen neben Erkrankungen durch bösartige Tumoren auch chronisch fortschreitende Erkrankungen wie zum Beispiel COPD (chronische Lungenerkrankung durch Verengung der Atemwege), dialysepflichtige Nierenschwäche (Niereninsuffizienz), fortgeschrittene Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Parkinson und Demenz.

Das oberste Ziel der palliativen Therapie ist der Erhalt bzw. die Wiederherstellung einer bestmöglichen Lebensqualität trotz lebensverändernder Krankheitsumstände. Hierzu zählt, Leiden durch körperliche Symptome zu lindern und eine bestmögliche Versorgung sicherzustellen. Dabei wird nie nur der Patient allein betrachtet, sondern alle Beteiligten seines sozialen Netzes, die unter den Auswirkungen der Erkrankung ebenfalls mitleiden.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine zusätzliche palliativmedizinische Begleitung?

Mit der Diagnose einer nicht heilbaren Erkrankung verändert sich oftmals das Leben unmittelbar. Um die eigene Handlungsfähigkeit zu erhalten, muss ein Patient auch alle Optionen seines weiteren Weges kennen und einen Raum finden, Ängste und Wünsche vertraulich besprechen zu können. Eine palliativmedizinische Beratung und Begleitung kann bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung, jedoch auch zu jedem späteren Zeitpunkt erfolgen. Sind in der Phase des Sterbens belastende Symptome zu erwarten, sollte eine palliativmedizinische Betreuung gebahnt werden.

UNSERE LEISTUNGEN

Hausärztlich-internistische Medizin

Altersmedizin / Geriatrie

Palliativmedizin

Leistungen im Überblick

Lebensqualität durch Symptomreduktion

Auch wenn das Fortschreiten einer schweren Erkrankung nicht mehr verhindert werden kann, bekommt der Satz «Wir können nichts mehr für Sie tun!» keine Gültigkeit. Gerade jetzt ist eine engmaschige und individuell angepasste palliativmedizinische Betreuung wesentlich, um Lebensqualität zu erhalten oder wiederherzustellen.

Insbesondere die Reduktion belastender Symptome stellt dabei ein wesentliches Ziel dar. Neben der Findung einer angemessenen Basistherapie ist es wichtig, die eigene Handlungsfähigkeit beim Auftreten von Symptomen zu erhalten. Patient und Angehörige müssen zur (medikamentösen und nicht-medikamentösen) Selbsthilfe befähigt werden. Dazu erstellen wir einen Notfallplan und verordnen die hierfür notwendigen Medikamente.

Belastende, Symptome (erfasst mittels MIDOS gemäß Palliativleitlinie 2019) können sein:

  • Schmerz
  • Luftnot
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Verstopfung
  • Durchfall
  • Juckreiz
  • Verwirrtheitsphasen
  • Angst
  • Wunden

Im Zusammenhang mit einer Symptomlinderung einerseits und dem Erhalt von Lebensqualität und –kraft, stellt sich häufig auch die Frage einer angemessenen Ernährung. Die Antwort hierauf kann nur individuell — gemessen an den Wünschen des Patienten und der momentanen Krankheitsphase gemeinsam gefunden werden.

Schmerztherapie

Schmerz kann eine Intensität erreichen, die dem Patienten das Gefühl gibt, dass der Schmerz lebensbeherrschend ist. Schmerzfreiheit ist insbesondere bei chronischen Schmerzen und Tumorschmerzen ein kaum zu erreichendes Ziel. Schmerzlinderung bzw. Schmerzbeherrschung sollte im Sinne einer Lebensqualitätsverbesserung jedoch immer angestrebtes Ziel sein. Den Schmerz des Patienten so exakt wie möglich zu begreifen, ist für die Therapieplanung entscheidend. Die Schmerzanamnese ist angelehnt an den Brief Pain Inventory und den Deutschen Schmerzfragebogen. Welche Wege der Schmerztherapie (ursächlich oder rein symptomatisch, medikamentös oder nicht-medikamentös, interventionell oder konservativ) sich anbieten, wird mit dem Patienten individuell erarbeitet.

Beratung zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung

Vorsorge zu treffen kann in der gedanklichen Auseinandersetzung mit schwerer Krankheit, Pflegebedürftigkeit und dem eigenen Sterben belasten. Vorsorge getroffen zu haben – ist entlastend.

Im individuellen Gespräch beraten wir Sie zum Thema Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Umfang und inhaltliche Ausrichtung wird an Ihre Wünsche und Bedürfnisse angepasst. Die Beratung erfolgt im Rahmen einer Individuellen Gesundheitsleistung.

Optimierung der häuslichen Versorgung

Um die Belastungen, die eine schwere Erkrankung für den Patienten und seine Angehörigen mit sich bringt zu reduzieren, ist eine vorausschauende Versorgungsplanung wichtig. Nicht erst reagieren, wenn ein Problem eingetreten ist, sondern vorsorgend zu planen, um im besten Fall eine Notlage zu umgehen.

Ob es um die Optimierung der häuslichen Versorgung (z.B. durch Inanspruchnahme eines ambulanten Pflegedienstes, ehrenamtlichen Alltagshelfern, dem ambulanten Hospizdienst, spezialisierten Home-Care-Versorgern oder der SAPV) oder aber um Überleitung in eine stationäre Versorgungseinrichtung (Pflegeheim oder Hospiz) geht — wir beraten sie gerne und unterstützen sie mit unseren Verordnungen bzw. Vermittlung von Kontakten.

Wundmanagement bei Tumorwunden

Wunden, die infolge eines bösartigen Tumors entstehen, können mit einer ausgeprägten Not verbunden sein. Abhängig von der Lage der Wunde können sich die Patienten entstellt fühlen und leiden unter dem veränderten Körpergefühl, das mit dem veränderten Aussehen einhergeht. Die Krebserkrankung wird dann unter Umständen erstmals auch für Mitmenschen sichtbar. Tumorwunden können Schmerzen verursachen, geruchlich stark belastend sein, bluten oder stark nässen. Gefühle wie Scham und Ekel, verbunden mit sozialem Rückzug sind häufige Empfindungen der Patienten. Unser Ziel ist es, die von der Tumorwunde ausgehenden Probleme und Belastungen zu erfassen und ein individuelles Wundkonzept maßzuschneidern.

Um eine bestmögliche Wundversorgung in der Häuslichkeit zu gewährleisten, erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den ambulanten Pflegediensten und Wundmanagern.

Sterbebegleitung

Der Prozess des Sterbens ist in unserem Verständnis ebenso einzigartig wie der der Geburt und ebenso schutzbedürftig. Schutz, für den Menschen, der aus dem Leben geht, jedoch auch für die Angehörigen, die mit der Erfahrung des Sterbens weiterleben werden. Ziel unserer Betreuung ist es, Not, die im Verlauf des Sterbens auftreten kann, rechtzeitig zu erkennen, Angehörige zur Hilfe zu schulen und mögliches Leiden durch Verwirrtheit, Luftnot, Schmerzen, Angst oder Unruhe zu lindern. Je nach bisherigem Verlauf der Erkrankung und des Sterbens erfolgt dies durch die hausärztliche Betreuung, ggf. in Zusammenarbeit mit dem ambulanten Hospizdienst, der SAPV oder/und einer Sterbeamme.

Ärztliche Betreuung im Hospiz

Eine Versorgung im Hospiz ist möglich, wenn die Versorgung aufgrund einer fortschreitenden Erkrankung mit zunehmender Symptomlast nicht mehr in der eigenen Häuslichkeit sichergestellt werden kann und die Lebenszeit auf voraussichtlich Wochen bis Monate limitiert zu sein scheint. Auch wenn die Aufnahme im Hospiz eine deutliche Verbesserung der Versorgung, individuellen Pflege und Entlastung von Patient und Angehörigen bietet, so bringt die Entscheidung nochmals intensiv die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens mit sich.

Es ist uns ein Anliegen, Sie in dieser Phase des Lebens zu begleiten. Im Hospiz Bethesda Landau betreuen wir Sie hausärztlich und palliativmedizinisch.

Hausbesuche

Für Patienten, die die Häuslichkeit aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung nicht mehr verlassen können, bieten wir Hausbesuche in festen Abständen und bei Bedarf an.

Kontakt

Wir freuen uns, Sie in unserer Praxis willkommen zu heißen.

Karte

Termin zur palliativmedizinischen Beratung vereinbaren